Synchronized Applications Integrated Landscape – dieser Projektname, besser bekannt unter dem Kürzel SAIL, steht für die weitgehende Standardisierung optimierter Prozesse und der dahinterstehenden IT-Systeme bei Freudenberg Sealing Technologies (FST). Das 2007 gestartete SAIL-Projekt ist 2023 mit der Integration der beiden letzten Standorte – in der Schweiz und in Mexiko – erfolgreich abgeschlossen worden.
Alles begann im Jahr 2007 mit einer Kundenzufriedenheitsanalyse. Diese hatte – wie auch in den Jahren davor – deutliche Schwächen gegenüber dem Wettbewerb mit Blick auf logistische Prozesse und Reaktionszeiten bei Kundenanfragen offengelegt. Um als Marktführer die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, hatte FST damals beschlossen, die Kernprozesse zu analysieren und flächendeckend den für die jeweilige Geschäftssituation besten Prozess zum Standard zu erheben.

Diese Geschäftsprozesse sollten durch ein einheitliches IT-System unterstützt werden: im Jahr 2007 für FST eine revolutionäre Vorstellung. Bis dahin hatte jeder Standort seine eigenen Prozesse definiert und eigene IT-Lösungen entwickelt. Bestellvorgänge, Abrechnungssysteme, eingesetzte Software, Schulungen, das Berichtswesen: Kaum etwas war gleich, kaum etwas war vergleichbar. Dadurch gab es sehr viele Schnittstellen mit entsprechend mühsamen Abstimmungsprozessen und hohem Betreuungsaufwand.
All das hat sich mit dem Abschluss des SAIL-Projekts verändert. Seither bildet überall ein einheitliches SAP-System die flächendeckend standardisierten Prozesse ab. SAIL hat die Komplexität im Unternehmen reduziert und die Transparenz erhöht. Ein Monatsabschluss läuft heute sowohl inhaltlich als auch zeitlich in der gesamten Geschäftsgruppe nach dem gleichen Schema ab. Ergebnisse sind dadurch vergleichbar; im Berichtswesen erfolgen viele Meldungen automatisiert. Kennzahlen, zum Beispiel zu Durchlaufzeiten, besagen jetzt an allen Standorten exakt das Gleiche. „Der Erfolg einzelner Produkte oder Kundenbeziehungen lässt sich anhand fundierter Daten bewerten“, erläutert Ludger Neuwinger-Heimes, Chief Financial Officer (CFO) von FST. „Dieses Plus an Datenqualität und -verfügbarkeit schafft qualifizierte Beurteilungs- und Entscheidungsgrundlagen, um das Unternehmen in die richtige Richtung zu steuern. Zudem sind wir deutlich schneller, präziser und alles in allem effizienter geworden.“
16 Jahre nach Projektbeginn ist die FST-Welt systemseitig zusammengewachsen und spiegelt heute die globale Organisation wider. Kunden profitieren von sicheren, schlanken und schnellen Prozessen: zum Beispiel durch kürzere Reaktionszeiten auf Anfragen, kürzere Durchlaufzeiten und eine verbesserte Liefertreue. Prozesse und Systeme sind harmonisiert.